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Garmisch-Gardasee

Tag 20: San Lorenzo in Banale - Maso Pertener

Ein irgendwie belangloser Tag startet mit dem Folgen der Dorfstraße. Die Sonne brennt auf mich hinunter. Wissend, dass doch einige Kilometer zu machen sind, arbeite ich die Asphaltstraße ab bis zu einer Brücke. Die gesperrt-Schilder sind beiseitegeschoben, auch die Alpenvereinsapp bestätigt eine Öffnung seit 1-2 Tagen. Ein kleiner Canyon wird eines der wenigen landschaftlichen Highlights dieser Etappe sein. Über eine Baustelle kommen wir in einen Wald, dessen Anstieg ein Spießrutenlauf gegen Mückenstiche ist. Am liebsten stecken sie durch die guten Kompressionssocken in meine Wade. Komplett zerstochen lassen wir den Wald zurück und wandern weiter auf einem Fahrweg. Ein paar Alpakas stehen im Weg, lassen uns aber schließlich vorbei.

In einem kleinen Örtchen Comano läd ein kleines Café ein eine Pause zu machen. Wir sind so nah am Gardasee, dennoch scheinbar so abgelegen, dass das teuerste Gericht der Karte 5€ kostet. Eine Brotzeit stärkt uns. Die Idylle des Nirgendwos wird nur durch die lautstark sich gegenseitig anpöbelnden Franzosen des Nachbartischs gestört: „Tu pues. Putain, c'est dégueulasse“ (du stickst, scheiße, das ist widerlich).

Es folgt ein Fahrweg mit Blick über das Tal, der wiederum in einen Waldweg übergeht. Es passiert wenig am heutigen Tag, die sportliche Herausforderung bleibt aus und so beschäftigt sich mein Kopf mit den Lieblingsthemen der letzten Tage und Wochen. Immer wieder notiere ich mir etwas in meiner Notizapp… Der Waldweg ähnelt dem heimischen Bayerwald sehr und wieder lasse ich mich vom Max erschrecken (wie schon vor einigen Tagen), der einige hundert Meter weiter unten steht und einfach nur schaut und mich somit aus meiner Traumwelt reißt.

Wir kommen am Maso Pertener an, einem kleinen Bauernhof mit allerlei Eigenprodukten zum Kauf. Ein Abendessen bieten sie eigentlich nicht an, sämtliche Restaurants liegen aber außerhalb des laufbaren Radius. So machen sie uns, was daheim „einmal alles“ heißt: eine Brotzeit aus allerlei Resten aus dem Kühlschrank, dazu gibts hausgemachten Weißwein. Die letzten Tropfen des Weins genießen wir auf der Terrasse, ebenso wie die wunderbare unendliche Stille. Man könnte eine Stecknadel fallen lassen. Lange sitzen wir dort in der Ruhe, gedankenversunken und beobachten wie der Himmel immer dunkler und dunkler wird.

Mein Name ist Nela. Ich bin eine freiheitsliebende Entdeckerin, voller Neugierde Neues zu finden, zu sehen, zu versuchen.

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