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Trans Swiss Trail Porrentruy–Mendrisio

Tag 18: Biasca - Bellinzona

Die warme Frühlingssonne scheint mir ins Gesicht. Vorbei an Good Year und Migros, starte ich in den Tag. Immer dem Fluss bzw. der Autobahn folgend. Die Bilder des Flusses sehen idyllisch aus und laden ein, dort zu verweilen. Leider ist die Realität eine andere. LKWs donnern auf der Autobahn vorbei. Ab und zu hört man das Rauschen eines Zuges. Und so schön der Weg visuell ist, so genervt bin ich von dem Klang eines Urlaubs auf dem Mittelstreifen. Meine Noise Cancelling Kopfhörer tief ins Ohr gebohrt, laufe ich Kilometer für Kilometer am Fluss entlang. Der Weg ist zwar schön, aber er verändert sich kaum. Es gleicht dem Lauf auf einem Laufband vor einer Alpentapete und egal, wo man stehen bleibt, es sieht garantiert genauso aus. Irgendwann hält der Weg eine Überraschung für mich bereit und lässt mich die Flussseite wechseln. In einem alten, heruntergekommenen Bahnhofskiosk kaufe ich mir ein Eis und schlurfe lustlos weiter.

Nun führt ein kleiner Pfad zwischen Hinterhofwellblechhüttchen und Uferpalmen entlang. Dieser Abschnitt des Trans Swiss Trails könnte sich auch in Panama befinden. Kinder spielen auf dem schmalen Weg und starren neidisch auf mein Eis.

Nach wenigen hundert Metern geht er wieder in einen langweiligen Kiesweg mit sich nicht ändernder Kulisse über. Vorbei am Recyclinghof, komme ich schließlich durch zeitweise hübschere Waldabschnitte zu einem Kieswerk. Die Gotthardautobahn untermalt indes die quälenden Schritte meiner müden Beine mit gleichbleibendem LKW-Gedonner. Unter einer Graffiti-besprühten Brücke hindurch, gehts wieder den Fluss entlang, bis ich endlich Bellinzona erreiche...

Ein Spargelrisotto mit einem Sauvignon Blanc der Cantina Tramin bietet einen angenehmen Abschluss dieses eintönigen Tages.

Mein Name ist Nela. Ich bin eine freiheitsliebende Entdeckerin, voller Neugierde Neues zu finden, zu sehen, zu versuchen.

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