Tag 12: Von Hintertux zum Pfitscherjochhaus
Das Frühstück ist reichhaltig. Im Gegensatz zu Hütten gibt es Rührei und Obst. Wir genießen diesen Luxus und starten in den letzten Tag in Österreich.
Wir fahren mit der Gondel zurück ins Skigebiet (nachdem wir da eigentlich hätten übernachten sollen). In der Gondel treffen wir auf eine kroatische Familie in voller Skimontur, die ihre drei Wochen Urlaub wie folgt aufgeteilt haben: eine Woche Skifahren, eine Woche mit dem Boot auf dem Meer, eine Woche Camping am Meer. Gutes Sommerurlaubsprogramm!
Wir laufen zunächst zum Spannnagelhaus. Dort führt eine Brücke über einen kleinen Bach. Dann geht es durch ein Geröllfeld die Friedenbergscharte hinauf. Oben angekommen können wir in die Tuxer Alpen und Richtung Schlegeisstausee die Aussicht genießen. Von dort geht es mit Stahlseilen und Trittbügeln gesichert ins Tal. Im Bereich des Auslaufs, wo man klassischerweise weniger aufpasst, wird es staubig und dadurch rutschig. Ich knicke kurz um und wir laufen weiter über ein paar Schmelzbäche, die teilweise noch schneebedeckt sind. Es kommt uns teilweise etwas gefährlich vor, da man nicht sieht, wie dick die Schneebrücke noch ist. Über einen holprigen Pfad geht es immer weiter Richtung Olpererhütte. Dort kehren wir ein und erfahren, dass die komplette Versorgung per Hubschrauber erfolgt. Leonie, eine Medizinstudentin aus Hamburg, tapt meinen ungeknickten Fuß (danke dafür!) und wir ziehen weiter. Noch vier Stunden liegen vor uns. Vorbei an einer Marienfigur, die in der schroffen Umgebung absolut deplatziert wirkt, führt uns ein treppenartig angelegter Pfad ins Unterschrammachkar. Dort gehts weiter mit einem kleinen verblockten Aufstieg und einem Pfad aus Platten und Steinen. Irgendwann kommen wir zum Oberschrammachbach, wo Schilder uns auf die drohende Lebensgefahr aufmerksam machen. Uns wundert der trotz Lebensgefahr und einiger Toten im letzten Jahr recht schlecht angelegte Übergang (vor allem beim aktuellen Wasserstand). Man könnte hier wirklich eine einfache Brücke bauen oder ein Seil spannen. Wir kommen mit leicht nassen Füßen durch und laufen über einen den letzten Stunden ähnelnden Weg weiter Richtung Pfitscherjochhaus. Ca. 30min vor dem Ziel müssen wir ein wenig absteigen und über eine neue Brücke (hier perfekt gemacht) einen Bach queren. Nach kurzem Anstieg erreichen wir die Grenze und sind um 20Uhr erschöpft aber glücklich in Italien. Die Hütte liegt direkt hinter der Grenze. Trotz der späten Ankunft werden wir freundlich aufgenommen und komplett versorgt...